„Wenn der Schuss nach vorne losgeht“ oder „Ich nehm mich selbst nicht so wichtig, wie ich bin.“- so hätte Rolf Millers viertes Kabarettprogramm auch heißen können. Millers Antiheld merkt nicht, was er da anrichtet. Er ist nicht allwissend, im Gegenteil. Miller kommt von unten. Oder um es mit Karl Kraus zu sagen „Es genügt nicht, sich keine Gedanken zu machen, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken.“ Miller erhielt zuletzt den deutschen Kabarettpreis für seine komponierten Stammelsymphonien. Denn er versteht es, mit Banalem Kompliziertes auszudrücken und spricht hinterhältig indirekt Wahrheiten aus. Schneller, höher, weiter? Garantiert nicht. Es wird langsamer, niedriger, kürzer. Nach seinen Erfolgsprogrammen „Kein Grund zur Veranlassung“ und „Tatsachen“ weiß man eins: Millers namenloser Held wird in „Alles andere ist primär“ noch grandioser scheitern. -es-
Fr. 20.01., 20 Uhr, Konzert- und Kongresshalle (Hegelsaal), Mußstraße 1