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Der Nuss-Nougat-Niedergang: Veganes Heroin spaltet Deutschland (Kolumne FN Oktober 2024)

Kolumne "Das letzte Wort"
Arnd Rühlmann

Es gibt durchaus nachvollziehbare Gründe, weshalb einem beim Blick in die Nachrichten ein wenig apokalyptisch zumute werden kann: Hochwasser in Europa. Der deutsche Osten fest im Würgegriff der AfD. Abschiebefetischistin Nancy Faeser macht die Grenzen dicht. Die Lage im Nahen Osten eskaliert, und Daniela Reinfelder versucht, die Alleinherrschaft über Gaustadt an sich zu reißen.
Ausreichend Anlässe, sich Sorgen um die Zukunft zu machen. Sollte man meinen.

Doch konsultiert man die sozialen Netzwerke und Online-Magazine, erkennt man ein viel drängenderes Thema, das die deutsche Volksseele zutiefst verstört. Die Firma Ferrero hat nämlich eine vegane Variante ihres Palmöl-und-Zucker-Brotaufstrichs Nutella herausgebracht, die 2025 auch auf den deutschen Markt kommen soll.

In den Kommentarspalten stößt man zunächst auf erwartbare Standard-Statements: „Igitt“, „Brauchts dös?“, „Wusste nie das da schweinehack drin ist“ oder „Pferdewurst ist lecker!“
Selten liest man mäßigende Zeilen wie „Ist doch nichts anderes als dass das Milchpulver ersetzt wurde. Viel Drama um nichts.“ Deutlich häufiger sind verzweifelte Aufschreie à la
„Die Welt rast ungebremst in den Abgrund!!!“
Manche klingen panisch („Nein bitte nicht!“), andere aggressiv („Scheißegal, veganer Gaga“), manche wirken menschlich enttäuscht („Tja – hier trennt sich ein lange Freundschaft…“), andere resigniert („Das wars“).

Man sollte vielleicht nochmal betonen, dass das herkömmliche Produkt weiterhin erhältlich ist, es wird halt nur eine vegane Alternative geben. Schlimm genug, denn: „Nutella wirkt bei vielen Menschen wie Heroin. Vegan kauft sich das fast keiner.“ Was denn? Ist Heroin etwa nicht vegan?

Die Schuldigen an der Misere sind routinemäßig schnell ausgemacht: „Reicht langsam mit der Grünen-Dikatur!“ Ja, dieser widerlich woke Veganerwahnsinn ist ein deutschnationales Politikum, auch wenn die Nuss-Nougat-Creme aus Italien kommt. So schreibt Martin aus Leipzig auf X (ehemals Twitter): „Und dann sich wundern warum die AfD auf dem Vormarsch ist.“

Ein anderer Nutzer fragt: „Was möchten die Veganesen denn eigentlich mit den ganzen geretteten Kühen machen, die dann künftig ungemolken in der Gegend rumstehen?“ Gute Frage, hat sich darüber mal jemand Gedanken gemacht? Auf Facebook hat ein Herr von Leber (kein Witz!) auch berechtigte Einwände: „Was würde ein Veganer tun der Hunger hat und es gibt nur Fleisch, der würde natürlich Fleisch essen. Hungersnot kann schnell wieder kommen, das ist nicht mal so weit hergeholt.“

Zum Glück gibt es auch positive Reaktionen. Erleichtert zeigt sich zumindest dieses vermutliche CSU-Mitglied: „Fällt mir jetzt ein Stein von Herzen. Vegan. Dachte schon, DIE, DAS,DER Nutella kommt genderfluid…. nochmal Schwein gehabt!“

Arnd Rühlmann

P.S.: Alle Zitate in dieser Kolumne sind echt. Die Rechtschreibfehler wurden beibehalten.

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