Was für ein „Mädelsabend“! Der gleichnamige Gesangschor von Thomas Kaminski zauberte bei seinem spektakulären Auftritt auf dem Bamberger Kultkeller „Wilde Rose“ den Menschen ein glückliches Lächeln in die Gesichter und pumpte viel Rhythmus ins Blut. Donnernder Applaus und Zugaben waren der Lohn für eine stimmgewaltige Reise durch die Popgeschichte. Auf einen solchen „Restart Kultur“ nach all´ der kulturellen Corona-Ödnis hatten viele gehofft – und ihr Optimismus wurde mehr als belohnt…
Sechs Wochen hatten die Mädchen, Mädels, Damen, Frauen, Muttis, Ehegefährtinnen, Freundinnen, Ladies und Madames jeder Altersklasse für diesen Abend geprobt, wegen Corona oft unter den Bamberger Brücken, sehr zum Ergötzen des eher zufälligen Publikums. Dann saßen die Songs der Sängerinnen, die sich frei nach dem Motto von Joseph Beuys zusammengefunden hatten: „Jedes Mädel ist eine Sängerin!“ Chorleiter Kaminskis Idee, mit einem eher unterschwelligen Konzept, allen Freizeit-Trällerinnen, Nachahmungskünstlerinnen und Duschkabinen-Stars eine passende Bühne zu geben, zündete auch an diesem Abend. Die Amateurinnen von „Mädelabend“ schufen an diesem lauen Sommerabend ein harmonisch-stimmiges und musikalisches Himmelszelt über den Dächern der Stadt.
„Wir spüren Feuer, pure Freude“ schwärmten Sarah und Anna von „Mädelabend“. Diese Energie war der ganzen Truppe anzumerken – und so sprangen Songs wie „Blitzkrieg Bop“, „Heat oft he Moment“, „Staying alive“, „Never gonna give you up“ oder „An guten Tagen“ sofort über. Und dass die Mädels durchaus auch ihrem Ruf als „Kneipenchor“ gerecht werden können, bewies das eine oder andere Bier, das zur Eindämmung des Lampenfiebers die wohltönende Kehle herunterrann. Passend dazu die augenzwinkernde, mehrfache bierselige Verneigung vor dem Publikum: „Ein Prosit, ein Prosit der Gemütlichkeit!“ Und ein Kellergast brachte die Leistung von „Mädelabend“ auf den Punkt: „Für euch soll es wilde Rosen regnen!“
Thomas Pregl