Es ist ein Plan, der nur Gewinner kennt: Der Gartenflügel von Schloss Geyerswörth soll die dauerhafte Heimat für das „Bamberger Marionettentheater“ werden. In der jüngsten Sitzung des Kultursenates wurden mit einem positiven Grundsatzbeschluss die entscheidenden Weichen dafür gestellt. Die Verwaltung ist nun beauftragt, die dauerhafte Unterbringung dieser einzigartigen Bamberger Theaterinstitution am Geyerswörthplatz intensiv zu untersuchen und erste Vorplanungen zu erstellen.
Damit könnte der gordische Knoten für die bislang ungeklärte Standortfrage gelöst sein. Zur Erinnerung: Das „Bamberger Marionettentheater“ Klaus Loose in Bamberg (1986 gegründet) befindet sich seit Bestehen im „Staubschen Haus“ in der Unteren Sandstraße 30. Das Haus, das im Besitz der Krankenhausstiftung ist, muss komplett saniert werden und soll zukünftig ausschließlich für Wohnzwecke genutzt werden. Seit Juli 2018 galt die ehemalige „Tabakscheune“ im Nebingerhof als neue Spielstätte für das „Bamberger Marionettentheater“ als gesetzt.
In weiterführenden Gesprächen mit dem Vorstand und der Theaterleitung des „Bamberger Marionettentheaters“ wurde die Idee des mittlerweile leerstehenden Gebäudetraktes des Rathauses Geyerswörth eruiert und nach einem Vor-Ort-Termin für hervorragend befunden. Von den der Verantwortlichen des Theaters wurde vor allem der Zuschnitt der Räume als sehr vorteilhaft beurteilt. Außerdem verspreche die Lage unmittelbar neben der Geyerswörth-Tiefgarage und der Touristinfo eine gute Wahrnehmung durch Gäste der Stadt.
Grundsätzliche Planskizzen für den repräsentativen und hervorragend gelegenen Gebäudeteil liegen aufgrund einer bereits früher angedachten temporären Nutzung bereits vor. Mit einer Gesamtfläche von 308 steht auch mehr Platz zur Verfügung als im Staubschen Haus mit rund 270 Quadratmetern. Und noch ein Vorteil wiegt schwer: Vom zeitlichen Ablauf her ist diese Maßnahme zeitnah zu realisieren und lässt sich innerhalb der Sanierung von Schloss Geyerswörth abwickeln. „Sie bietet dem Marionettentheater schnelle Planungssicherheit und einen dauerhaft hochattraktiven Ort für dieses kulturelle Kleinod“, freute sich auch Kulturreferentin Ulrike Siebenhaar über das einstimmige Votum des Kultursenates.
Auch über die Zukunft der sanierungsbedürftigen Tabakscheune wurde intensiv diskutiert. Der Kultursenat beauftragte am Ende die Verwaltung, den Ausbau der Tabakscheune als Lagerfläche für kulturelle Einrichtungen in der Stadt Bamberg zu favorisieren um die Lagerprobleme zu lösen, die durch den Wegfall eines Lagerraums in der Nürnberger Straße entstehen. Konkrete Planungen dazu sowie ein Bedarfskatalog verschiedener Kultureinrichtungen sollen dann im Herbst vorgelegt werden.