Johanna Knefelkamp schuf bei der Verleihung des Kultur-Förderpreises sofort Nähe zum Publikum. Die gebürtige Bambergerin ist ausgebildete Tänzerin, Tanzpädagogin und Choreographin und erhielt die Auszeichnung für ihr außerordentliches Engagement. „Sie ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie man mit Kraft und Esprit Kunst und Kultur nicht nur konsumiert, sondern lebhaft ausdrückt“, sagte Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke während der Preisverleihung im ETA Hoffmann Theater. Starke lobte die Preisträgerin „als Vorbild und Bereicherung des kulturellen Lebens in unserer Stadt“.
Bereits nach den ersten Worten des Oberbürgermeisters brach das Publikum im ETA Hoffmann Theater in Applaus aus: in dem Moment, als der Name „Johanna Knefelkamp“ fiel. Die Freude über die Auszeichnung im Saal war greifbar. Laudatorin Nina Lorenz, ebenfalls Trägerin des Kultur-Förderpreises, sagte in ihrer Laudatio unter anderem, dass Johanna Knefelkamp Menschen im Tanz auf besondere Weise miteinander verbinde. „Die Arbeiten von und mit Johanna sind Magie und Poesie“.
Diese „Magie“ und greifbare Präsenz der Preisträgerin wurde in ihrer sehr persönlichen Dankesrede offenbar. „Am liebsten würde ich alle um mich herum mitnehmen auf diese Achterbahnfahrt. Ich weiß schon, warum ich mich lieber in Bewegung als in Worten ausdrücke“, formulierte Johanna Knefelkamp. Doch sie fand genau die richtigen liebevollen Worte für alle Weggefährtinnen und Weggefährten, Freundinnen und Freude und ihre Familie.
Zur Preisverleihung auf der Bühne gratulierte die gesamte Stadtspitze: Oberbürgermeister Andreas Starke, Zweiter Bürgermeister Jonas Glüsenkamp und Dritter Bürgermeister Wolfgang Metzner. Anschließend trug sich Johanna Knefelkamp noch ins Goldene Buch der Stadt ein.
Den zeitgenössischen Tanz etablieren
Die Preisträgerin absolvierte 2017 ihren Master als International Artist Educator an der ArtEZ University of Arts in den Niederlanden. Seit mehreren Jahren arbeitet sie in unterschiedlichen Bereichen der Disziplin Tanz auf internationaler Ebene. In der Kunst- und Kulturszene bereichert sie Festivals, Kongresse und Workshops. Sie arbeitet als Gastdozentin an Universitäten und begleitet Theaterprojekte, die Bewegung und Tanz integrieren. Soziale und bildungspolitische Projekte organisiert sie in Zusammenarbeit mit lokalen Institutionen in Deutschland, den Niederlanden und in Spanien. Ihr besonderes Anliegen ist es, den zeitgenössischen Tanz in und um Bamberg sichtbarer zu machen, z.B. durch interdisziplinäre Kooperationsprojekte wie in diesem Jahr das Projekt „Kairos“, das zusammen mit der Kirchenmusik St. Stephan, dem Theater im Gärtnerviertel (TiG) und Jugendlichen die Genres Musik, Theater und Tanz miteinander verbunden hat.
Der Kultur-Förderpreis der Stadt Bamberg wird im jährlichen Wechsel als Kultur-Förderpreis oder als E.T.A.-Hoffmann-Preis verliehen. Beide Würdigungen sind mit einem Preisgeld von 6000 Euro dotiert. Er wird an natürliche und juristische Personen oder Gruppen verliehen, die durch ihre innovativen Aktivitäten das kulturelle Angebot in und für Bamberg bereichert haben oder förderungswürdige Leistungen auf dem Gebiet von Kunst und Kultur erbracht haben, durch ihr Leben und ihre Arbeit mit Bamberg verbunden sind und weitere positive Entwicklungen erkennen lassen.
Über die Verleihung der Kulturpreise entscheidet eine Jury, die aus der Referentin für Kultur, Welterbe und Tourismus der Stadt Bamberg, Ulrike Siebenhaar, als Vorsitzende sowie den Sachverständigen Prof. Dr. Andrea Bartl, Rosa Brunner, Frederic Heisig, Ingrid Kasper, Jonas Ochs, Petra Schwarz und Carola Streib besteht. Die Entscheidung der Jury bedarf der Zustimmung des Stadtrates.