Fotoprojekt auf der Deponie: Aus den Augen auf den Müll?

Vor einiger Zeit trafen sich der FN-Journalist und Krimiautor Thomas Pregl und der Fotograf Cella Seven aus Schlüsselfeld zum Interview anlässlich seines neuen  Bildbandes „Menschen im Porträt – Der Steigerwald und seine Gesichter“. Die Begegnung hatte Folgen. Beide planen nun ein Fotobuch über Menschen, die auf Deponien Gegenstände aus ihrer Vergangenheit entsorgen.

„Warum trennt man sich auch von liebgewonnenen Dingen? Welche Geschichten stecken dahinter?“, wollen die beiden wissen. Seven wird die Menschen im Augenblick der Trennung mit seiner Kamera porträtieren, Pregl wird sie befragen. Eine erste Proberunde auf der Deponie Medbach bei Höchstadt machte Hoffnung auf ein erfolgreiches Projekt.

Ein Pärchen trennte sich von seiner selbstgebrannten CD-Sammlung mit Musik aus über drei Jahrzehnten, „weil die Technik sich weiterentwickelt hat“. Voller Stolz berichtete es, wie sie auch die Cover selbst produziert haben. Eine Frau erzählte von ihrer Zeit in Amerika und was sie da gekauft hat. Ein Mann entrümpelte die Erfolge seiner erfolgreichen Billardkarriere und warf die Pokale in die Tröge. „Die Zeit ist vorbei. Ich spiele nicht mehr!“ Wehmut, so die Interviewpartner, verspürten sie nicht.

Während Pregl derzeit seinen neuen Krimi „Frankenblut“ promotet, fährt Profifotograf Seven zweigleisig. Er will Künstlerinnen und und Künstler aus dem fränkischen Raum für einen weiteren Fotoband aufnehmen. „Für mich eine ganz spannende Sache – und sicherlich für die Kunstschaffenden auch. Denn solche Bilder ermöglichen einen ganz anderen Zugang zu ihren Persönlichkkeiten und ihrer Kunst!“