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„Faust 1in2“ nach „Faust“ von Johann Wolfgang Goethe feierte am 11.10. seine Erstaufführung im ETA Hoffmann Theater

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v.li. Carlotta Freyer, Denis Grafe - Foto: Martin Kaufhold

Das Theaterstück „Faust 1in2“ von Regisseurin, Dramaturgin und Produzentin Sibylle Broll-Pape nach „Faust“ von Johann Wolfgang Goethe feierte am 11.10. seine Erstaufführung im ETA Hoffmann Theater. Im Stück werden beide Teile der Tragödie verbunden und szenisch miteinander vermischt.

In „Faust 2“, dem brisanteren Teil, hat Goethe die Herausforderungen unserer Tage hellsichtig und dunkel zugleich vorgezeichnet. In dem reichen Text, sowie auch im Stück, lässt sich der Ausblick auf eine globale Beschleunigung aller Lebensbereiche und die ewige Frage „was die Welt im Innersten zusammenhält“ auch für das 21. Jahrhundert stellen. „Im Weiterschreiten find er Qual und Glück“, resümiert Faust, der glaubhaft und passend von Schauspieler Stephan Ullrich interpretiert wurde, am Ende des zweiten Teils über sich als „Tüchtigen“. Die Spaten, die sein Grab ausheben, hält der Erblindete in seinem Fortschrittseifer für Arbeiter seines zukunftsweisenden Landgewinnungsprojekts. Faust will die Welt als totales „Sofort“ und das Leben als letzte Gelegenheit für alles. In dieser Logik und mit dem „Fluch vor allen der Geduld!“ verschreibt sich Faust dem Teufel. Eric Wehlan als Mephisto, im Stück eingebettet in eine entsprechend düstere und neblige Atmosphäre, „schleppt“ Faust energisch „durch das wilde Leben“, zu alten Kriegen, erfindet das Papiergeld und den modernen Finanzkapitalismus. Der Famulus Wagner erschafft im Labor den künstlichen Menschen Homunculus. Und Faust will dem Meer das Land abtrotzen. Im Furor des Machbaren muss schlicht das Alte barbarisch entsorgt werden.

Die freie Szenografin Trixy Royeck, verantwortlich für Bühne und Kostüme im Stück, arbeitete bisher kontinuierlich mit Regisseurin Sibylle Broll-Pape zusammen. Trixy Royeck und dem ganzen Team gelang in „Faust 1in2“ schließlich eine stimmige Darstellung und Bühnenatmosphäre im Hinblick auf das bedeutungsschwere Stück Goethes.

E. Schmidt

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