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Doppelte Magie: Harry Luck verzauberte Litzendorf

Bamberg News
Harry Luck in der Litzendorfer Bücherei - Foto: Thomas Pregl

Wenn Kommissar Horst Müller auf Verbrecherjagd ins Karmelitenkloster eilt, aber Schwierigkeiten beim „finalen Rettungsschuss“ auf ein nervendes Mäuschen in seiner Wohnung hat und Eierlikör und Filterkaffee zu den bevorzugten Getränken des schrulligen Ermittlers gehören, dann ist man gefangen in Harry Lucks neuestem Krimi „Bamberger Beichte“. Mit hintergründigem Humor und viel Wortwitz verzauberte Bambergs literarischer Mörderjäger in der proppevollen Litzendorfer Bücherei sein Publikum.

Irmi Barthelmes und ihr emsiges Bücherei-Team hatten mit Luck, im Hauptberuf Pressesprecher des Erzbischofs, eine gute Wahl getroffen. Denn dass Bambergs Schreibtischmörder Nummer 1 nicht nur literarisch zaubern kann, sondern auch das magische Abrakadabra beherrscht, bewies er an diesem beschwingten Vorleseabend. Leere Malbücher füllten sich durch Fingerschnipsen mit bunten Bilder, meterlange Papierschlangen krochen aus seinem Mund, Würfel verschwanden in der „Würfelverschwindemaschine“ und auch sein Tischchen schwebte völlig losgelöst von der Erde schwerelos vor dem verblüfften Auditorium.

Im inzwischen schon siebten Fall von Horst Müller und seiner taffen Kollegin Paulina Kowalska rafft eine Merci-Schokolade einen Gottesmann im besten Mannesalter dahin. Selbst Wiederbelebungsversuche im Takt von „Highway to Hell“ helfen nicht, den Stairway to Heaven zu verschieben. Die Kriminaler fürchten bei ihren Ermittlungen weder Tod noch Teufel, obwohl es um Exorzismus und diabolische Abgründe geht.

Im vergangenen Jahr konnte Luck sein 20-jähriges Krimijubiläum feiern. Da erschien „Der Isarbulle“ in München von ihm. Ursprünglich wollte der Autor, so erzählte er in Litzendorf, dem „Tatort“ ein Drehbuch anbieten. Doch der Regisseur lehnte ab. Schließlich wisse man nicht, wie lange es noch Batic und Leitmayr gäbe. Und überhaupt – das sei alles zu experimentell. Daraufhin entschloss sich Luck zu seinem ersten Krimi. Und damit nicht genug. Sein Horst Müller wird auch im nächsten Jahr ermitteln – diesmal in der Bamberger Fußballszene. Zwietracht statt Eintracht?

Thomas Pregl

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