Der „Bamberger Löwe“ ist das Wappentier der Bamberger Fürstbischöfe und soll 1235 verliehen worden sein. Ganz so alt ist der Bühler Bison nicht: 2016 wurden die Bühler Erstliga-Volleyballer zu den Bisons, Namens- und Emblemgeber war die gleichnamige Uhrenreihe einer markanten Sportuhren-Kollektion aus den USA.
Die Bühler Erstligavolleyballer bestreiten diese Saison ihre 11.Saison im Oberhaus und können auf eine durchaus erfolgreiche Historie zurückschauen: je zweimal Playoffs Halbfinale und CEV Cup-Teilnahme, 2016 und 2018 das begehrte DVV Pokalfinale erreichten die Bühler in 10 Jahren. Mit den Franken – damals als Eschenbacher Volleys Bamberg – kreuzten die Badener 2009/10 die Klingen und gewannen u.a. das Achtelfinale des DVV Pokals mit 0:3.
Am Wochenende wäre umgekehrt ein 3:0 wünschenswert, so HEITEC VOLLEYS Headcoach Marco Donat. Dass dies keine leichte Aufgabe ist, zeigt das Ergebnis der letzten Woche, denn im heimischen Hexenkessel legten die Bisons wie die Feuerwehr los und überrannten in Satz 1 und 2 die völlig konsternierten Dürener. Danach verloren die Bühler an Energie und Düren rettete sich so in den Tiebreak. Dort gab es aber zu Satzbeginn eine 6:2 Packung für die Gäste, weil der sprunggewaltige Bisons-Diagonalangreifer Anton Qafarena im Service zur Höchstform auflief. Mit 15:9 und 3:2 konnte das Spiel aus Bühler Sicht als erfolgreich verbucht werden.
Was aber für die Eltmanner spricht, sind zwei sehr gute Sätze am vergangenen Samstag in Lüneburg. Den ersten Durchgang musste man den Gastgebern überlassen, dann aber zogen die HEITEC VOLLEYS voll durch und sicherten sich die beiden nächsten Sätze und den ersten Auswärts-Tabellenpunkt. Bis zum 18.Zähler konnten sich die Mainfranken im vierten Satz gegen die stark aufspielenden Lüneburger behaupten, dann kam Lüneburgs Serie mit drei erfolgreichen Flatter-Aufschlägen und Satz 4 blieb leider im Norden. Auch im Tiebreak hielten die Mainfranken mit, aber am Ende war es eine unglaubliche Fünferserie im Aufschlag von Jung-Nationalspieler Anton Brehme, der keine Nerven zeigte und am Ende die Eltmanner Annahme zerlegte.
Für Marco Donat gilt es am Abschluss zu arbeiten: „Immer wieder spielen wir gut mit, schaffen es aber nicht, den Satz zu gewinnen bzw. auch ein Spiel.“ Obwohl man auf der Bank vier verletzte Spieler sitzen hatte, wäre ein Sieg gegen die LüneHünen möglich gewesen, so Donat. Wie auch letzte Woche vertraut er gegen die Bisons seinem jungen Zuspieler Rafal Prokopczuk und dessen Partner in der Mitte, Luuc van der Ent. „Wir nehmen die 17 Punkte von Luuc gerne wieder, er und Rafal verstehen sich blind.“ sagt Donat und gibt damit einen Teil seiner Spieltaktik preis. Wobei es für ihn auch ersichtlich gewesen sei, dass der erst 20jährige polnische Zuspieler alle seine Angreifer gut in Szene setzen kann. „Damit gestaltest Du das Spiel variabler und machst es dem Gegner im Block und in der Feldabwehr schwerer.“
Im Feld kann Donat dagegen auf seinen Libero und Abwehrchef Shunsuke Watanabe zurückgreifen. Der machte in Lüneburg ein Wahnsinnsspiel und wurde von Lüneburgs Coach Stefan Hübner zum besten Spieler auf Eltmanner Seite gewählt. „Shuni wirkt unauffällig. Aber was er an Bällen holt, wie präzise seine Pässe sind und auch die Rettungsaktionen – das ist schon beeindruckend.“ lobt der HEITEC VOLLEYS-Trainer den 31jährigen Japaner.