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100 Euro Strafe bei Verstoß: Bamberg führt „Schweige-Zonen“ in Brauereien ein

Bamberg News
"Schweigezonen-Regel" sorgt für hitzige Diskussionen unter Gaststättenbesuchern. Foto: A. Pril-Scherz

In einer überraschenden Entscheidung hat der Stadtrat gegen die Stimmen von CSU und Bambergs Unabhängige Bürger (BuB) heute die Einführung von sogenannten „Schweige-Zonen“ in den Brauereien der Domstadt beschlossen, um die Lebensqualität der Biertrinker zu verbessern. „Genuss kommt von genießen – und nicht vom lautstarken Lachen, Feiern und Schafkopfspielen“, so Jonas Glüsenkamp, Zweiter Bürgermeister der Stadt. „Schweigen ist Ökologie für die Seele!“

Der Vorstoß der Grünen überzeugte auch die SPD. Fraktionschef Heinz Kuntke: „Bei dem Lärm der Touristen im Schlenkerla oder im Fässla erblasste ja ein startender Jumbo-Jet vor Neid!“ Ähnlich die Reaktion von Volt-Stadtrat Hans-Günter Brünker: „Jetzt gilt es europaweit für mehr Schweigen beim Trinken zu sorgen!“

Die anderen Parteien enthielten sich. Ihr Vorstoß mit sogenannten „Flüstertagen“ das neue Gesetz zu testen, erhielt keine Mehrheit. BuB-Stadtrat Klaus Stieringer sprach sich gegen „Schweige-Zonen“ aus, forderte aber ein striktes Brauerei-Verbot für trinkfeste Wirtschaftstouristen aus Norddeutschland. Die CSU begründete ihre Ablehnung mit ihrer OB-Kandidaten-Suche. „Wer in dieser wichtigen Frage zum Schweigen verdonnert wird, nur weil er mal ein Seidla zu viel getrunken hat, hat die christlich-fränkische Braukultur nicht verstanden.“

Laut dem neuen Gesetz dürfen in den „Schweige-Zonen“ keine Geräusche über 25 Dezibel erzeugt werden. Das bedeutet, dass selbst ein geflüstertes „bassd scho“ als störend empfunden werden könnte. Bierbestellungen sind mit Handzeichen vorzunehmen. Auch das klassische „Prost“ entfällt künftig. Wer gegen die Regelung verstößt, muss mit Bußgeldern von bis zu 100 Euro rechnen. Auf die Frage der Fränkischen Nacht, ab wann das neue Gesetz gilt, antwortete Michael Memmel, Pressesprecher der Stadt: „Das tritt nach meiner Kenntnis … ist das sofort, unverzüglich.“

A. Pril

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