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Weitere Gastfamilien gesucht: Wer nimmt weitere Geflüchtete aus der Ukraine auf?

Aktuelles
Das Matching-Team: Mitarbeitende der Stadt Bamberg und ehrenamtlich Helfende besprechen, welche Gastfamilie zu welchen Geflüchteten passt. Foto: Doris Lüken-Klaßen / Freund statt fremd

Die Hilfsbereitschaft gegenüber den leidgeplagten Geflüchteten aus der Ukraine ist in der Stadt Bamberg überwältigend. Das gilt insbesondere für die Familien, die Menschen aus dem Kriegsgebiet bei sich zu Hause aufgenommen haben. „Freund statt fremd“ und CariThek haben die Bettenbörse initiiert, das Amt für Inklusion betreut die Anbieter, vermittelt Wohnraum und sucht nun nach weiteren Gastfamilien.

Unmittelbar nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine und der Ankunft der ersten Geflüchteten in Bamberg meldeten sich etliche Menschen, die ihre Bereitschaft erklärten, Schutzsuchende aus der Ukraine vorübergehend unentgeltlich bei sich privat unterzubringen. Schnell war abzusehen, dass dieses Angebot auch tatsächlich gebraucht wurde, um nicht für längere Zeit auf eine unzumutbare Unterbringung in Sporthallen ausweichen zu müssen. „Für diese gelebte Nächstenliebe sind wir der Bürgerschaft sehr dankbar, ermöglicht sie doch den vom Krieg traumatisierten Menschen ein gutes Ankommen in unserer Stadt und vermittelt ihnen das beruhigende Gefühl, einen sicheren Hafen erreicht zu haben“, sagt Oberbürgermeister Andreas Starke. Wie in anderen Bereichen der Ukraine-Hilfe griff auch hier eine schnelle Zusammenarbeit, konkret zwischen der CariThek, dem Verein „Freund statt fremd“ und dem ukrainischen Verein „Bamberg:UA“. „Bei den Bambergerinnen und Bambergern war eine große humanitäre Hilfsbereitschaft zu spüren, die wir nicht verpuffen lassen wollten“, sagt Simone Oswald vom Verein „Freund statt fremd“.
Die CariThek stellte ihre Freiwilligen-Plattform zur Verfügung und erweiterte diese um eine „Bettenbörse“, in die sich Bambergerinnen und Bamberger mit freiem Zimmer oder freier Einliegerwohnung eintragen konnten. Dabei werden aktuell ausschließlich Wohnraum-Angebote vermittelt, welche als eigenständige Wohnungen nutzbar sind (z.B. Einliegerwohnung) oder mindestens Zimmer mit eigenem Bad aufweisen. Es wird um Verständnis gebeten, dass Couch-Lösungen oder kleinere Zimmer in der Wohnung aktuell nicht vermittelt werden, weil eine beengende Wohnsituation für die Gastfamilie ebenso belastend werden kann wie für die geflüchteten Familien aus der Ukraine.
Ehrenamtliche von „Freund statt fremd“ nahmen Kontakt zu den Wohnungsgebenden auf und klärten Details. Bei der konkreten Vermittlung von inzwischen in Hotels untergebrachten geflüchteten Familien traten auch Dolmetscherinnen und Dolmetscher von „Bamberg:UA“ in Aktion und brachten die Gastfamilien und ihre Gäste zusammen. Seit es an das konkrete Matching zwischen Anbietenden und Suchenden geht, ist das Amt für Inklusion der Stadtverwaltung Bamberg eingebunden und übernimmt seither federführend diese verantwortungsvolle Aufgabe.
Inzwischen ist es gelungen, über 80 Personen in 26 Gastfamilien unterzubringen. „Es ist beeindruckend zu sehen, mit welcher Wärme und Leidenschaft sich die Bamberger Gastgeberinnen und Gastgeber hier engagieren und ihre Gäste aus der Ukraine trotz Sprachbarriere schon nach kurzer Zeit als Teil ihrer Familie betrachten“, freut sich Zweiter Bürgermeister und Sozialreferent Jonas Glüsenkamp.
Die Gastfamilien werden wöchentlich mit aktuellen Informationen versorgt, außerdem stehen für sie auch telefonisch Mitarbeiterinnen im Amt für Inklusion bereit. In der vergangenen Woche fand ein erstes Austauschtreffen der Gastfamilien in der „Blauen Frieda“ statt. Der erfolgreiche Start bestärkt die Stadt Bamberg, diesen Weg fortzusetzen und weitere Wohnungen zu vermitteln. Dabei werden nach wie vor nur eigenständige Wohnungen bzw. Zimmer mit eigenem Bad in Betracht gezogen, um hier keine zu engen Lösungen für die Schutzsuchenden anzubieten. Potentielle Wohnraumanbieterinnen und -anbieter können ihr Angebot direkt online auf der Bettenbörse einstellen: https://bamberghilftukraine.de Das Amt für Inklusion sucht nach passenden ukrainischen Familien und meldet sich telefonisch, wenn ein potentielles Matching gelungen ist.
Gastfamilien in der Stadt Bamberg, die – privat vermittelt – ukrainische Familien aufgenommen haben, können sich gerne beim Amt für Inklusion melden, um ebenfalls im Mail-Verteiler aufgenommen zu werden und wöchentlich aktuelle Informationen zu erhalten (Mail an: sozialplanung@stadt.bamberg.de).

Inforveranstaltung
Am Donnerstag, 7. April 2022, findet von 19.30 bis 21 Uhr ein Online-Informationsabend zu dem Thema Bereitstellung von Wohnraum für ukrainische Kriegsflüchtlinge statt. Dieser richtet sich an Personen, die mit dem Gedanken spielen, Wohnraum für Geflüchtete zur Verfügung zu stellen. Wer teilnehmen möchte, schickt eine kurze Mail an sozialplanung@stadt.bamberg.de

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