Die beiden Kontrahenten um die Gunst der hiesigen Krimifans schenkten sich nichts. In ihrem „Mörderischen Duell“ in „Helmut´s Hofschänke“ auf Gut Leimershof zogen Thomas Pregl („Frankenhölle“) und Harry Luck („Bamberger Fluch“ und „Bamberger Hörnla“) alle Register ihrer in ihnen steckenden kriminellen und sprachlic hen Energie, um die Frage aller Fragen endgültig zu beantworten: „Wer mordet am besten?“ Nach einem zweistündigen Showdown vor einem begeisterten Publikum kam es dann zur Abstimmung – unentschieden. „Das riecht nach einem Rematch“, erkannte ein Krimifan. Schöner Nebeneffekt der Benefiz-Veranstaltung: Insgesamt wurden 149,- Euro für die Caritas Flüchtlingshilfe gespendet.
Beide Autoren gehen als Lehrer (Pregl) und Pressesprecher des Erzbischofs (Luck) eher gewaltfreien Berufen nach. Dass sie sich aber auch auf das Mörderhandwerk verstehen, bewiesen sie an diesem Abend. Schon im Vorfeld der Literatenschlacht hatte es zwischen Luck und Pregl heftig geknistert. In den sozialen Netzwerken ließen die beiden keine Gelegenheit aus, den Gegnern zu verunsichern oder zu provozieren. Das Knistern war auch noch auf der Bühne zu spüren. Luck punktete beim Publikum vor allem und deutlich mit einem subtilen, feinen Humor in seinen Krimis, während Pregl die hartgesotteten Krimifans mit drastischen Szenen aus der „Frankenhölle“ fesselte. Erstaunliche Erkenntnis an diesem Abend: Obwohl beide Krimis von ihrer Machart nicht unterschiedlicher sein können, so verzeichnen sie doch viele Parallelen. So gibt es zum Beispiel in beiden Büchern ein Ermittler-Duo, bestehend aus Mann und Frau, beide Kommissare sind geschieden und haben eine Tochter mit Rauschgifterfahrung. Und beide Krimis bieten viel Lokalkolorit und erscheinen im selben Verlag.
Nach dem literarischen Schlagabtausch, der zum Teil live auf Facebook übertragen wurde, sollte ein Frageduell die Entscheidung bringen. Pregl musste sich erklären, wie er im Rotlicht-Milieu recherchiert hat, um den Mord in einem Bamberger Domina-Studio zu beschreiben. Und Luck wurde von seinem Kontrahenten gefragt, ob er nicht auch so ein fürchterlicher Spießer wie sein Kommissar Horst Müller sei.
Mit dem Unentschieden – die Zuschauer mussten rote oder schwarze Karten für ihren Favoriten zeigen – waren beide Krimi-Autoren letztendlich zufrieden. Viel Lob gab es vom Publikum für den Abend. „Mörderisches Duell zweier Rheinländer, kurzweilig, spannend, humorvoll. Beide schreiben ihre Krimis mit viel Liebe zu Franken…“, so Georg Pelzer. Und Asli Heinzel von der Buchhandlung Hübscher urteilte: „Das war ein sehr lustiger Abend mit Sex, Crime und Budderhörnla“.