Es war nur eine Frage der Zeit, bis der Bamberger Fake-Account-Skandal zu einem Krimi verarbeitet werden würde. Doch gefälschte Profile eines Lokalpolitikers in sozialen Netzwerken sind nur eine der Zutaten im neuen Franken-Krimi „Bamberger Beichte“ (erscheint am 23. November) von Harry Luck. Am Anfang steht ein Mord im Karmelitenkloster. Ein Klosterbruder, der offenbar ein Doppelleben führte, wird mit vergifteter Schokolade getötet. Kommissar Horst Müller und seine Kollegin Paulina Kowalska finden heraus, dass der vermeintliche Gottesmann an geheim durchgeführten Teufelsaustreibungen beteiligt war. Wie immer lässt Luck sich von der Realität inspirieren und verwebt seine Lieblingsthemen Kirche und Politik zu einem spannenden Bamberg-Krimi mit viel Situationskomik und jede Menge Lokalkolorit, wobei eine Nebenhandlung zurück ins Jahr 2010 führt, als die Fußball-WM auch auf dem Maxplatz mit Vuvuzela beim Public Viewing geschaut wurde – oder auf fränkisch: „Zamm guggn“.
Beobachter der hiesigen Politikszene werden bei der Lektüre einige Aha-Erlebnisse haben. So kommt ein „vorlauter Kleinstadtkabarettist“ vor, der mit seinen Kolumnen einen Rathaus-Skandal enthüllt: Der OB hat nämlich über Jahre hinweg für sämtliche städtischen Büros überteuerte Büroklammern bei der Schreibwarenfabrik seines Schwagers geordert. Wegen der Büroklammern-Affäre muss der Bürgermeister zurücktreten. Ein in der Realität völlig undenkbarer Skandal, möchte man meinen. Und Fans von Harry Lucks Krimis müssen auch diesmal nicht lange warten auf den Auftritt des chinesischen Imbissbudenbetreibers, dessen Motto „Ente gut, alles gut“ natürlich auch für die Auflösung der Wirrungen dieser Kriminalgeschichte gilt.
Die Buchpremiere von „Bamberger Beichte“ (Emons Verlag, 13 Euro) findet am 19. Januar 2024 um 20 Uhr in der Buchhandlung Osiander in Bamberg am Grünen Markt statt.