Sind Familie und Beruf wirklich vereinbar? Für den Mann war das früher nie ein Thema, er war es gewohnt, die Woche über zu arbeiten, seiner Frau die Kinder und den Haushalt zu überlassen und den Wochenendpapa zu geben. Erst in jüngerer Zeit geht er auch in Elternzeit und „versäumt“ dadurch eventuell einen Karriereschritt. Für Frauen dagegen ist es recht schwer, die Dreifachbelastung Job, Kinder und Haushalt unter einen Hut zu bekommen. Tatsächlich ist dies auch nicht möglich, ohne hier und da Abstriche zu machen, denn der Tag hat eben nur 24 Stunden.
Die Basis: eine gute Organisation
Eine gute Organisation ist unerlässlich. Das gilt sowohl für die Vollzeitmutter mit drei Kindern, die deren Termine auf die Reihe bekommen muss, als auch für die außerhalb der eigenen vier Wände arbeitende Mutter, die die Betreuung der Kinder sicherstellen muss. Ohne einen Kalender, ob analog oder digital, und einen wachen Kopf wird der Spagat nicht funktionieren. Dennoch muss jedem, der beides, Arbeit und Familie, haben möchte, eines klar sein: Es kostet viel Kraft und nicht alles ist möglich. Vielleicht verpassen Eltern das erste Wort ihres Kindes, weil es in der Krippe gesprochen wurde; vielleicht kann eine Fortbildung nicht besucht werden, weil das Kind gerade Scharlach bekommen hat; und vielleicht stellt sich heraus, dass die Partnerschaft doch nicht so tragfähig ist, wie es vorher besprochen wurde.
Lösungen suchen
Doch wenn alles gut läuft, kann es sehr bereichernd sein, arbeiten zu gehen und ein oder mehrere Kind(er) zu haben. Natürlich ist es einfacher, wenn genügend Geld da ist, um sich Tagesmütter und Haushaltskräfte zu leisten. Überhaupt sollte geschaut werden, wo man sich selbst entlasten kann, damit nicht am Ende ein Burnout wartet. Schließlich ist es wichtig, sich selbst gelegentlich Auszeiten zu gönnen und die Partnerschaft zu leben. Vielleicht kann mit dem Arbeitgeber ein Homeoffice vereinbart werden: Einen oder zwei Tage bleiben Sie zu Hause und arbeiten von hier aus. Mit kleinen Kindern, die Ihre Aufmerksamkeit suchen, ist auch das eine große Herausforderung, aber sie ist machbar. Wichtig ist es, den Heimarbeitsplatz strukturiert einzurichten, damit das Chaos keine Chance hat. Dazu gehören ausreichend Regale und Ablagefächer für Ordner und Akten.
Fazit
Abstriche müssen immer gemacht werden: Wer die große weltweite Karriere anstrebt, wird dies mit drei Kindern eher nicht schaffen – außer er kann sich Betreuungspersonal rund um die Uhr leisten, das auch noch mitfliegt, wenn es sein muss. Und wer jeden Entwicklungsschritt seines Kindes miterleben will, wird dies nur schaffen, wenn er 24 Stunden dabei ist. Teilzeitstellen müssen keine Alternative sein, es gibt viele Arbeitgeber, die familienfreundliche Angebote bereithalten. (PM)
Text: Mit freundlicher Unterstützung von KAISER+KRAFT