Breitengüßbach. Nicht der Nürburg-, Hockenheim- oder Norisring waren an diesem Wochenende, 7. und 8. September, das Mekka aller autobegeisterten Pilger, sondern ein kleines Fleckchen Erde, mitten in der fränkischen Prärie. Bereits zum fünften Mal versammelte sich beim „US Car Treffen“ die Chromschlitten-Gemeinde aus Nah und Fern auf Gut Leimershof. Zwei Tage lang hieß es: PS, Petticoat und ganz viel Blech .
Mit letzterem wussten vor allem die Oldtimer aus den 50er, 60er- und 70er-Jahren beim fachkundigen Publikum zu punkten. Meterlange, mit phantasievollen Kühlerfiguren verzierte Motorhauben und ausschweifende Hecks mit schwingenden Flügel ließen die Herzen vibrieren, selbst wenn der satte Motorsound mal für eine paar Minuten schwieg.
Zärtliche Hände streichelten beruhigend die amerikanischen Ungetüme aus allen Autojahrzehnten. Sinnliche Augen tasteten die Applikationen, Rundungen und Wölbungen ab. Ungekrönter Star des Treffens war ein „Overland G 9 T Town Car“ aus dem Jahre 1913. Damals war das Serienauto für satte 985 US-Dollar zu bekommen, heute ist es vermutlich unbezahlbar.
Aber auch die anderen Boliden – vom Camarro, Corvette über Mustang, Oldsmobile bis hin zum Pontiac – mussten sich hinter ihrem Stammesältesten nicht verstecken. Ob Rennschüssel, Familienkutsche, Jeep oder aufgemotzter Pickup – jedes Gefährt fand seine Freunde. Für ein modisches Highlight sorgten einige Damen in frechen und bunten Petticoats. Und klar: Auch der eine oder andere Cowboy-Hut durfte nicht fehlen. Und wer vom vielen Schauen und Hören dann doch etwas ermüdet war, dem halfen BBQ-Ribs aus einem riesigen Smoker, Pulled Porc oder gegrillte Steaks wieder in die Gänge zu kommen.
Thomas Pregl