Die Familie Buddenbrook ist beherrscht von Traditionsverbundenheit und effizientem Denken in allen Lebensbereichen. Persönliche Glücksvorstellungen und Wünsche werden dem Erfolg der Familiendynastie untergeordnet. Das Wohlergehen der Familie wird am Wohlstand gemessen und der Wert eines Familienmitglieds an seinem Nutzen für das Unternehmen. Doch was Konsul Buddenbrook mit Disziplin und Fleiß aufgebaut hat, droht nach seinem Tod zu verfallen. Einzig Sohn Thomas will die Prinzipien seines Vaters weiterleben und kämpft verbissen gegen seine eigenen Schwächen und Sehnsüchte. Die Ehe seiner Schwester Tony mit dem verhassten Geschäftsmann Grünlich geht in die Brüche. Sein hypochondrisch-kränkelnder Bruder Christian versucht dem Buddenbrook’schen Kosmos als Exzentriker zu entfliehen. Der „Verfall einer Familie“ scheint unaufhaltsam. Als „Seelengeschichte des deutschen Bürgertums“ bezeichnete Thomas Mann seinen Jahrhundertroman „Buddenbrooks“. Er schuf darin eine der treffenden Beschreibungen innermenschlicher und -gesellschaftlicher Entwicklungen der Jahrhundertwende, einer Zeit der Nervosität und Dekadenz. Die Dramatisierung von John von Düffel konzentriert sich auf die dritte Generation der Familiengeschichte, die zerrissen ist zwischen alten Werten und Strukturen und den Notwendigkeiten einer neuen, schnelllebigen und krisenanfälligen Zeit. -es-
Fr. 10.06., sowie an weiteren Tagen, 20 Uhr, E.T.A.-Hoffmann-Theater (Großes Haus), E.T.A.-Hoffmann-Platz 1