Dieter Nuhr ist wohl der erfolgreichste Kabarettist Deutschlands: unzählige ausverkaufte Auftritte, eigene Fernsehsendungen, Rekordzahlen in den sozialen Netzwerken und nicht zuletzt mehrere Bücher, die es ganz oben auf die Bestsellerliste schafften. Er ist Performer, Schriftsteller, Weltreisender, Philosoph und Künstler (zumindest hat er Kunst und Geschichte auf Lehramt studiert und war auch schon mal weiter weg). In der Evolution des Humors ist er die Verbindung zwischen Kabarett und Comedy: Er ist schlau und lustig, einer, der seine Texte selber schreibt, weil er über eigene Gedanken verfügt – und das ist ja nicht die schlechteste Voraussetzung im Kabarett. „Nuhr ein Traum“ ist sein neues Programm: Wer kann heute noch unterscheiden zwischen Wahn und Wirklichkeit? fragt der Kabarettist, denn der Mensch sei ein Selbstbetrüger und der Computer in der eigenen Birne ziemlich schlecht programmiert. Also räumt er auf im vollgemüllten Hirnkasten und stellt fest: Fakten waren gestern, heute gilt als Wahrheit, was im Internet verlinkt wird, also Bullshit, Blödsinn und beknackte Bewertungen. Der Posteingang unserer Wahrnehmung ist überfüllt, und das Meiste ist Spam. Das Weltbild, das sich in unseren Köpfen entfaltet, ist nur allzu oft löchrig wie ein Minigolfplatz, und negativ wie ein alter Schwarz-Weiß-Film. Zu Unrecht, meint Nuhr: Die Welt sei schön, nur leider oft ausgebucht, überteuert und laut. -aph-
Do. 25.09., 20 Uhr, Konzerthalle, Mußstraße 1