China ist plötzlich überall. Aus kaum einem Lebensbereich ist das Reich der Mitte noch wegzudenken: Fernöstliche Küche, konfuzianische Lebensweisheiten, Kampfsportfilme, Tai Chi und Feng Shui – von der wachsenden Warenwelt ganz zu schweigen. Vorreiter dieser kulturellen Expansion waren die chinesischen Emigranten. In den vergangenen 250 Jahren ließen sie sich überall auf dem Globus nieder und gründeten in den Metropolen ihre eigenen Stadtviertel, hinlänglich als Chinatown bekannt. Da liegt es natürlich nahe, dass ein Projekt, das die chinesische Kultur einer breiten westlichen Öffentlichkeit zugänglich machen will, sich mit diesem Thema beschäftigt. In seiner neuen Show führt der Chinesische Nationalcircus in eine der vielen Enklaven. Die wohl besten Artisten der Welt trotzen wieder einmal den Gesetzen der Schwerkraft und überwinden die Grenzen menschlicher Anatomie. Dabei trifft auch die traditionelle chinesische Akrobatik auf innovative westliche Kunstformen, archaische Kampfkunst begegnet Modern Dance und ehrwürdige fernöstliche Philosophie misst sich auf einmal mit abendländischen Fragestellungen, die geprägt von Nihilismus bis hin zur Situationskomik sein können. -aph-
Mi. 06.01., 18 Uhr, Konzert- & Kongresshalle, Mußstraße 1