Ein Schauspieler auf der Theaterbühne – aber doch mal ganz anders: Mit dem Pianisten Ingvo Clauder hat Jürgen Tarrach einen französischen Chansonabend erarbeitet, in dem er das Repertoire seines berühmten Kollegen Yves Montand neu interpretiert. Über den Wandel soll man sich nicht wundern. „Nach meiner ersten Französischstunde war es um mich geschehen“, sagt Tarrach. „Die elegante und gleichzeitig lässige Melodie dieser Sprache fasziniert mich bis heute. Ebenso natürlich alle Klischees, die wir mit französischer Lebensart verbinden, die leider drohen, immer mehr auszusterben: der Wein, das gute Essen und vor allem: das französische Kino! Nie ist das französische Kino in seinen besten Momenten so glatt wie das amerikanische: Der Krimi ist auch Philosophie, der Thriller eine Psychoanalyse! Das Chanson ist das musikalische Pendant zum Film, sozusagen vertonte Kurzfilme, und so ist es nicht verwunderlich, dass einige Chansonniers Schauspieler wurden und umgekehrt.“
Also trägt der Schauspieler seine Lieblingschansons vor – Klassiker und Raritäten, heitere Titel wie „C’est si bon“, balladenhafte wie „Barbara“ oder melancholische wie „Avec le temps“. Eigene Übersetzungen der Chansons und Vertonungen deutscher Gedichte ergänzen den Abend und zeigen die Poesie, die den Liedern innewohnt. Tarrach: „Oftmals sind Melancholien die Triebfeder der Lieder und man lernt von den Franzosen, dass dies kein trauriges, sondern ein sehr schönes Lebensgefühl ist!“
Sa. 31.05., 19:30 Uhr, E.T.A.-Hoffmann-Theater – Großes Haus, E.T.A.-Hoffmann-Platz 1