Das ist bitter. Bamberg, die schönste Stadt in Oberfranken, Weltkulturerbe und Sehnsuchtsziel von 8 Millionen Tagestouristen, und der Landkreis Bamberg mit seiner hohen Brauereidichte und urgemütlichen Gaststätten, sind gar nicht die Traumgebiete, für die sie gehalten werden. Das ist das ernüchternde Ergebnis einer aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Denn bei dem preisbereinigten Durchschnittseinkommen belegen Stadt und Land eher mittlere bis hintere Ränge in Deutschland.
Die durchschnittliche Kaufkraft hängt nicht nur vom Pro-Kopf-Einkommen, sondern auch vom Preisniveau vor Ort ab. Das IW hat darum in 400 Kreisen und kreisfreien Städten die Einkommen um die regionalen Preisunterschiede bereinigt – und so ein reales Durchschnittseinkommen ermittelt. Mit ernüchternden Zahlen für Bamberg. Im nationalen Ranking kommt die Domstadt mit 24 146 Euro nur auf Platz 331. Die Platzierung liegt im Bereich des Landkreises Recklinghausen mit 24 441 Euro und Rang 315. Besser, wenn auch nicht gut, steht der Landkreis Bamberg mit 27 325 Euro auf Platz 119 da. Der ewige oberfänkische Konkurrent, die Stadt Coburg, überrascht mit Platz 22 (28 864 Euro), der Landkreis Coburg schafft es auf den beachtlichen Platz 14 (29 815 Euro).
Ein Kriterium für hohe Durchschnittseinkommen sind attraktive Landschaften und Städte, die Wohlhabende und Reiche anziehen. So urteilt das IW: „Auffallend ist, dass sich an der Spitze viele auch touristisch attraktive Regionen befinden, die zudem häufig in der Nähe von wirtschaftsstarken Metropolen liegen. So folgt der ebenfalls nicht weit von München entfernte Landkreis Miesbach mit dem Tegernsee knapp hinter Starnberg auf Platz zwei, der Hochtaunuskreis mit den reichen Umlandgemeinden Frankfurts auf Rang drei und Nordfriesland mit der Insel Sylt auf Rang vier.“ Vor diesem Hintergrund überrascht gerade das schlechte Ranking von Bamberg. Tabellenletzter ist Offenbach mit einem Durchschnittseinkommen von 19 022 Euro.
Thomas Pregl