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Welterbe zwischen Gärtnerstadt und internationalem Parkett: Jahresrückblick des Zentrum Welterbe Bamberg

Aktuelles
Das Zentrum Welterbe Bamberg blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück, geprägt von vielen Begegnungen. Foto: Christian Martin

Das Zentrum Welterbe Bamberg blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück, in dem zwischenmenschliche Begegnungen wieder in den Vordergrund rückten. Mit Veranstaltungen wie dem ersten „White Dinner“ Bambergs in der Gärtnerstadt anlässlich des UNESCO-Welterbetages und neuen Projekten wie einem erweiterten Welterbe-Bildungsangebot für Kinder und Jugendliche hat die Welterbestadt Bamberg dieses Jahr von sich reden gemacht. Auch die Sonderausstellung „UNESCO-Welterbe in der Ukraine“ fand überregional Beachtung.

Nach zwei Jahren pandemiebedingter unregelmäßiger Öffnungszeiten markierte das Jahr 2022 wie für viele Institutionen in der Kulturbranche auch für das Welterbe-Besuchszentrum eine Rückkehr zur Normalität. Seit März war die kostenfreie Kultureinrichtung auf den Unteren Mühlen wieder täglich geöffnet. Es fanden regelmäßig Vorträge und Führungen statt.

Mit einer temporären Ausstellung zum UNESCO-Welterbe in der Ukraine hat Bamberg ein Zeichen der Solidarität mit der Ukraine im russischen Angriffskrieg gesetzt. Die Ausstellung fand auch internationale Beachtung: Kateryna Chuieva, Stellvertretende Ministerin für Kultur und Informationspolitik der Ukraine, würdigte Bambergs Geste der Verbundenheit ebenso wie Sneška Quaedvlieg-Mihailovic, Generalsekretärin von Europa Nostra, die eigens nach Bamberg anreiste.

Im Bereich der Welterbe-Bildung arbeitete das Zentrum Welterbe Bamberg mit dem Zentrum für Mittelalterstudien der Universität Bamberg, mit der Stadtheimatpflege und der Kunsthistorikerin Dr. Anna Albrecht zusammen. Daraus entstand im Sommer das erste Bamberger Ferienprogramm mit Welterbe-Bezug. Die Woche war ein voller Erfolg: Mit wissenschaftlicher Neugierde, Begeisterung und Forschungsdrang erkundeten junge Teilnehmende die Altstadt von Bamberg.

Besuch von Fachdelegationen

Bamberg lockte auch dieses Jahr wieder viele Fachdelegationen an: Im Frühjahr besuchte die Regionalinitiative Mosel die Domstadt. Von dem einladenden Ausstellungskonzept des Welterbe-Besuchszentrum machten sich u.a. Kolleginnen und Kollegen von der Wieskirche in Steingaden, aus der Hansestadt Lübeck und Bad Kissingen ein Bild. Auch die neue Leiterin der Koordinierungsstelle Welterbe beim Auswärtigen Amt, Friederike Hansell, stattete nach ihrem Amtsantritt in Berlin Bamberg einen Besuch ab. Außerdem diente die Ausstellung auf den Unteren Mühlen beim 4. Regionalworkshop zur Konzeption von Besuchszentren des europäischen UNESCO-Büros in Rumänien im November ebenfalls als „best practice“ Beispiel.

Die regionale Zusammenarbeit wurde 2022 mit dem Netzwerk Kultur und Genuss vorangetrieben. Das Netzwerk verbindet Museen und Ausstellungshäuser in Oberfranken und darüber hinaus, die sich mit kulinarischen und handwerklichen Themen befassen. Zusammen mit der Universität Bayreuth wurde das Forschungsprojekt „Genusserlebnis Franken“ initiiert. Zudem erschien im Dezember die Publikation „Urban Agricultural Heritage“ der RWTH Aachen, in der auch das Zentrum Welterbe Bamberg mit einem Beitrag vertreten ist. Die Besonderheiten der Bamberger Gärtnerstadt konnten dank finanzieller Unterstützung von Smart City Bamberg filmisch umgesetzt werden. Der Kurzfilm zum urbanen Gartenbau soll in den digitalen Welterbezwilling Bambergs integriert werden.

„White Dinner“ auch 2023

Höhepunkt des Jahres war unbestritten der UNESCO-Welterbetag, der mit einem Picknick in Weiß auf der Böhmerwiese gefeiert wurde. Gemeinsam haben Bambergerinnen und Bamberger an weiß gedeckten Tafeln gespeist, gelacht und tanzend Bambergs grünes Erbe genossen. Auf vielfachen Wunsch der Gäste wird es auch 2023 wieder ein „White Dinner“ geben: am Samstag, den 27. Mai.

„2022 war von persönlichen Begegnungen geprägt, die uns im Einsatz für unser Welterbe gestärkt haben“, so Patricia Alberth, Leiterin des Zentrums Welterbe Bamberg. „Das Welterbe ist kein Tourismussiegel, sondern ein Instrument des Friedens und der internationalen Zusammenarbeit. Dieser Gedanke wird auch unsere Aktivitäten im nächsten Jahr tragen, wenn Bamberg 30 Jahre Welterbe feiert.“

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