Die Grünen sprechen sich eindeutig gegen eine Ansiedlung der Firma Refood zur Lebensmittelentsorgung in Hetzentännig bei Walsdorf aus. Bei einem Besuch auf dem geplanten Baugelände kamen die Bamberger Landtagsabgeordnete Ursula Sowa und Kreisrat Bernd Fricke zu dem Ergebnis: „Dieser Standort ist nicht geeignet.“
Sowa, in ihrer Landtagsfraktion die Fachfrau für Bauen und Planen, äußerte gewichtige bauleitplanerische Bedenken: „Für die hier ansässige Tierkörperbeseitigungsanlage wurde ein Sondergebiet ausgewiesen, was bereits eine große Ausnahmegenehmigung darstellt. Dies jetzt noch zu erweitern, halte ich für unzulässig.“ Sie schätzt die Planungen deshalb als juristisch „schwer durchsetzbar“ ein. Zumal das Gelände an einen überregional bedeutsamen Biotopverbund angrenzt und für die Entstehung von Frischluft bedeutsam sei. Einen Anschluss an die Bamberger Kläranlage, der für den Betrieb wohl nötig ist, hält sie zudem für ausgeschlossen: „Nach meinen Informationen kommt das nicht in Frage, weil die Stadt Bamberg nur noch begrenzte Kapazitäten in ihrer Kläranlage hat.“
Fricke sieht Gefahren für das Grundwasser wegen des unmittelbar angrenzenden Bischberger Wasserschutzgebiets. Auch der zu erwartende Verkehr wäre eine Belastung für die Anlieger wie für die Nachbargemeinden. Das im Regionalplan ausgewiesene landschaftliche Vorbehaltsgebiet, mit seiner Funktion als regional bedeutsamer Erholungsraum, das von Refood bebaut werden soll, steht dem geplanten Projekt grundsätzlich entgegen.
Dass die Gemeinde Walsdorf eine zukunftsfähige Weiterentwicklung ihres Wirtschaftsstandorts anstrebt, findet gleichwohl Ursula Sowas und Bernd Frickes Zustimmung. „Natürlich hat Walsdorf Potential – gerade als Energiestandort“, meint die Grünen-Politikerin. Photovoltaik könnte auf geeigneten Flächen installiert werden, auch Windkraft sei auf Walsdorfer Gebiet gut nutzbar.
Bernd Fricke sieht gerade im Tourismus und der Naherholung des Aurachgrunds attraktive Perspektiven für Walsdorf und die Nachbargemeinden. „Da hat das Aurachtal historisch, kulturell als auch von der Natur her jede Menge zu bieten.“