Die Umwandlung zum Hörbuch lässt so manchen Roman erst richtig aufblühen. Erzählt vom Autor oder professionellen Sprechern, bekommen die Stimmen der Geschichten genau das: Eine echte Stimme. Das gibt es nicht nur für die „großen“ Romane, sondern auch für das fränkische Lokalkolorit – Dialekt inklusive. Drei Exemplare werden hier vorgestellt, die meist über den jeweiligen Verlag bezogen oder bei Hörbuchanbietern wie audible heruntergeladen werden können.
Saunatod in der fränkischen Schweiz: „Bei Aufguss Mord“
Der fränkische Autor Thomas Kastura schickt in seinem Winterkrimi „Bei Aufguss Mord“ die Ermittler Kips und Brandeisen in den Weihnachtsurlaub. Doch das in vielen von Kasturas Geschichten ermittelnde Gespann kommt nicht zur wohlverdienten Erholung: In der Biersauna ist ein Mord geschehen. Mit nackten und feuchtfröhlichen Tatsachen, zeitweisem Dialekt und einer skurrilen Situation bietet die halbstündige Krimierzählung kurzweilige Unterhaltung. Gesprochen wird sie von Christian Jungwirth, dessen passend ruppige Stimme aus der Werbung bekannt ist.
Werwölfe in Bamberg? „Die Henkerstochter und der Teufel von Bamberg“
Nein, um einen echten Werwolf geht es in dem Historienkrimi von Oliver Pötzsch nicht. Doch dieser fünfte Band aus der beliebten „Henkerstochter“-Reihe um die Familie des Henkers Jakob Kuisl ist deswegen nicht minder spannend. Kuisl, seine handlungsführende Tochter Magdalena und dessen Familie kommen 1668 nach Bamberg, nur um sich in einer bizarren Mordserie wiederzufinden: Leichenteile werden überall in der Stadt verstreut. Natürlich können die Kuisls das nicht ignorieren und ermitteln. Umrahmt von historischen Fakten bietet auch dieser Eintrag der „Henkerstochter“-Reihe Spannung und eigenwillige Figuren. Gesprochen wird die Geschichte von Johannes Steck, der möglicherweise noch als Dr. Kreutzer aus „In aller Freundschaft“ und durch zahlreiche Hörbuchrollen bekannt ist.
Spaß mit den Zeitdetektiven: „Entführung in Nürnberg“
Auch für Kinder gibt es Regionales auf dem Hörbuchmarkt. So zum Beispiel den 29. Band der „Zeitdetektive“-Reihe von Fabian Lenk. Die Zeitdetektive sind Julian, Leon und Kim und eine Katze namens Kija. In „Entführung in Nürnberg“ wollen sie nach einer Stadtführung mehr zur Goldenen Bulle erfahren, dem wichtigsten Verfassungsdokument des Mittelalters. Prompt reisen sie in das Jahr 1356 und stolpern in die Intrige, mit welcher der Papst zwecks Machterhaltung die Goldene Bulle verhindern wollte. Gesprochen von Stephan Schad werden in „Entführung in Nürnberg“ trockene Fakten fränkischer Geschichte für Kinder spannend aufbereitet.
Ob nun als literarischer Blick in die Heimat oder als interessierter Einblick von außen: Hörbücher zur Frankenregion bieten ein schönes Stück Lokalkolorit – manchmal sogar mit echtem Dialekt. Die Bandbreite reicht dabei von kleinformatigen Erzählungen bis hin zu Bestsellern. Suchen lohnt sich: So mancher Schauplatz dürfte nach dem Hören anders erscheinen. (PM)
Mit freundlicher Unterstützung durch audible